Wie verkleinere ich meinen CO2-Fußabdruck?
Wie verkleinere ich meinen CO2-Fußabdruck?

Wie verkleinere ich meinen CO2-Fußabdruck?

Wie verkleinere ich meinen CO2-Fußabdruck?

Wir alle wollen dazu beitragen, die Klimakrise zu lösen, um auch nachfolgenden Generationen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Dabei verursachen viele unserer Handlungen selbst klimaschädliche Gase. Der CO2-Fußabdruck veranschaulicht, wo diese entstehen. Damit zeigt er dir Möglichkeiten auf, deinen Fußabdruck zu verringern.

Aufgrund der herausragenden Bedeutung von CO2 werden alle klimawirksamen Gase – also auch Methan und Lachgas – in sogenannte CO2-Äquivalente umgerechnet, oft CO2eq genannt.

In Deutschland stößt jede Bürger:in durchschnittlich 11,2 Tonnen CO2eq pro Jahr aus (Datenquelle: Umweltbundesamt).

Die meisten Emissionen verursacht der sonstige Konsum. Darunter fallen alle Gegenstände und Dienstleistungen, die du kaufst.

Im Bereich Wohnen und Strom entfallen drei Viertel deiner Emissionen auf Wohnungsgröße und Heizung, ein Viertel auf den Strom.

Das Feld Mobilität wird klar vom Auto dominiert (70%), dahinter folgen Flugreisen (25%) und öffentliche Verkehrsmittel (5%).

Auf deine öffentlichen Emissionen hast du selbst kaum Einfluss: Hierunter fällt vor allem Infrastruktur, die wir alle nutzen – von Schulen über Krankenhäuser bis zu Straßen. Diese wird anteilig auf alle Bürger:innen umgelegt.

Bitte beachte, dass es sich dabei um Durchschnittswerte handelt. Dein persönlicher Fußabdruck kann deutlich davon abweichen. Ein einziger Langstreckenflug kann beispielsweise bereits mehr Emissionen verursachen als alle deine Autofahrten in einem Jahr.

Was kann ich tun?

Du fragst du dich jetzt sicher: Was kann ich tun, um meinen Fußabdruck zu verkleinern? Welche Maßnahmen sind wirksam?

Im Folgenden findest du einige Beispiele, wie du deinen Lebensstil nachhaltiger gestalten kannst – die Prozentwerte geben dir ein Gefühl, um wie viel sich dein gesamter CO2-Ausstoß dadurch verringert.

Konsum

  • Weniger kaufen: Den größten Effekt hat die Menge der Gegenstände, die du kaufst. Halbierst du deinen Konsum von durchschnittlich 500€ je Monat auf 250€, sparst du damit 17% CO2.
  • Second Hand: Kaufst du häufig gebrauchte Gegenstände und achtest auf Langlebigkeit, kannst du weitere 3% CO2 einsparen.

Wohnen und Strom

  • Erneuerbare Heizung: Mit bis zu 15% Reduktion erzielst du den größten Effekt mit einer Heizung, die erneuerbare Energien nutzt. Beispiele hierfür sind Solarthermie oder eine Wärmepumpe, die mit Öko-Strom betrieben wird. Aber Achtung: Betreibst du deine Wärmepumpe mit konventionellem Strom, stößt du sogar 9% mehr CO2 aus.
  • Öko-Strom: Kaufst du Ökostrom, spart dir das 6% deiner CO2-Emissionen.

Mobilität

  • Fahrradfahren: Alle Strecken mit dem Fahrrad zu fahren, verbessert nicht nur deine Ausdauer, Gesundheit und Zufriedenheit. Ganz nebenbei verringerst du deinen CO2-Fußabdruck um 12%.
  • ÖPNV: Verkaufst du dein Auto und nutzt stattdessen Bus und Bahn, sparst du 9% CO2.
  • Carsharing: Teilst du dir mit anderen ein Fahrzeug, kannst du bei gleich langen Strecken bis zu 3% CO2 einsparen.

Ernährung

  • Pflanzliche Lebensmittel: Vegetarische Kost reduziert deinen CO2-Fußabdruck um 4%, vegane sogar um 6%. Durch die Reduktion tierischer Nahrungsmittel hast du zwei weitere positive Nebeneffekte: Du investierst in deine Gesundheit und setzt dich zudem für mehr Tierwohl ein.
  • Regional, saisonal, bio: 2% CO2 kannst du einsparen, wenn du beim Kauf deiner Lebensmittel darauf achtest, dass sie in deiner Nähe angebaut wurden, gerade erntereif sind und aus biologischer Landwirtschaft stammen. Saisonkalender, die dich bei deinen Kaufentscheidungen unterstützen, findest du beispielsweise bei EatSmarter, RegionalSaisonal (Obst, Gemüse, Salat) oder der Verbraucherzentrale.

Wie berechne ich meinen Fußabdruck?

Alle Angaben in diesem Artikel beziehen sich auf Durchschnittswerte – abhängig von deinem Lebensstil kann dein persönlicher CO2-Fußabdruck erheblich davon abweichen.

Deshalb empfehlen wir dir, einen der vielen CO2-Rechner im Internet zu nutzen. Das gibt dir einen Eindruck, in welchen Bereichen du mehr und in welchen du weniger CO2 verursachst als Erika oder Max Mustermann:

Bei Brot für die Welt und dem Ministerium für ein lebenswertes Österreich wird nicht der CO2-Fußabdruck, sondern dein ökologischer Fußabdruck berechnet. Gemessen wird er als Fläche, die angibt, wie viele Ressourcen dein Lebensstil verbraucht. Der ökologische Fußabdruck ist noch umfassender, prinzipiell aber ähnlich zum CO2-Fußabdruck.

Wo steht Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern?

Im internationalen Vergleich liegt der durchschnittliche CO2-Fußabdruck in Deutschland im oberen Mittelfeld (Bildquelle: Internationale Energie-Agentur). Würden alle Menschen so viel CO2 ausstoßen wie wir, wäre der weltweite CO2-Ausstoß rund 2,4-mal höher.

Um den Klimawandel nicht weiter anzuheizen, müsste jede:r von uns, ihre Emissionen von aktuell 11,2t auf unter 2t CO2 senken. Das geht natürlich nicht ohne massive Unterstützung der Politik:

  • Ein CO2-Preis – in Form einer Steuer oder eines Zertifikatehandels – sorgt dafür, dass klimaschädliches Verhalten im direkten Vergleich zu nachhaltigen Alternativen teurer wird.
  • Der Abbau klimaschädlicher Subventionen trägt dazu bei, dass klimafreundliche Produkte die Chance haben, sich im Markt gegenüber bereits etablierten Produkten durchzusetzen.
  • Der Ausbau erneuerbarer Energien dekarbonisiert alles, was sich mit Strom betreiben lässt: von der Heizung bis zum Auto.

Das sind nur einige wenige Beispiele für politische Maßnahmen, die uns dabei helfen, klimaneutral zu werden.

Zwei Regeln zur Orientierung

Für dich als Verbraucher:in gibt es nur zwei wichtige Grundregeln:

  • Weniger ist mehr: Nicht gekaufte Gegenstände und nicht verbrauchte Energie sind immer besser als jede nachhaltige Alternative.
  • Dein Geld stimmt ab: Mit jedem Euro, den du ausgibst, unterstützt du eine Idee oder ein System. Du kannst damit beispielsweise für mehr ÖPNV, für eine gesündere Ernährung, für mehr Ökostrom, für mehr Second Hand und für mehr Bio-Produkte abstimmen. Nutze diese Chance, wo immer möglich.

Darüber hinaus kannst du bei Wahlen diejenigen Parteien und Politiker:innen unterstützen, die nicht nur von Nachhaltigkeit reden, sondern sich auch aktiv dafür einsetzen.