Am Dienstag, 03. August hat die Bietigheimer Zeitung über unsere Initiative berichtet. Nachfolgend findest du den Artikel, alternativ kannst du ihn hier direkt auf der Website der Bietigheimer Zeitung lesen.
Sachsenheim: Klimaneutralität bis 2035 angepeilt
Die Stadt Sachsenheim stellt einen Förderantrag zur Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes. Auch die Initiative Sachsenheim-Klimaneutral soll bei der Konzepterstellung mitwirken.
Die Sachsenheimer Bettina und Matthias Schlegel wollen mit ihrer Klima-Initiative erreichen, dass die Stadt Sachsenheim bereits bis 2035 klimaneutral ist (die BZ berichtete). Der Gemeinderat beantragt jetzt die Förderung zur Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes.
Bettina und Matthias Schlegen und ihre Mitstreiter haben in den letzten Wochen in den sechs Sachsenheimer Teilorten insgesamt 5000 Flyer verteilt. Damit wollen sie weiter auf ihre Initiative aufmerksam machen und weitere Mitstreiter anwerben.
Die Initiative Sachsenheim-Klimaneutral ist Teil der bundesweiten Bewegung German Zero, die Gemeinden unterstützt, zwischen 2030 und 2035 klimanteutral zu werden. Auch ein Ideenwettbewerb soll die Sachsenheimer Mitbürger für dieses Thema aktivieren. Elf Personen haben die Flyer im ganzen Stadtgebiet verteilt. Die Zahl der Abonnenten ihres wöchentlichen Newsletters habe sich daraufhin, so Bettina und Matthias Schlegel, verdreifacht. Beim Sammeln von Unterschriften und dem Ideenwettbewerb hingegen, haben die beiden auf eine höhere Beteiligung gehofft.
Gemeinderat einstimmig dafür
Auch den Gemeinderat haben die Klimaaktivisten und ihre Mitstreiter eingeschaltet. Bürgermeister Holger Albrich habe die beiden bereits im Vorfeld kontaktiert und ihnen gesagt, dass er einen Antrag seitens der Stadt selbst einbringen wolle.
Diese Beschlussvorlage der Stadt zum Beantragen von Fördergeldern für die Erarbeitung eines Klimastadtplans beziehungsweise eines Klimaschutzkonzeptes wurde nun vergangene Woche in der Sitzung des Gemeinderats einstimmig angenommen.
Folgende Punkte sieht die Klimainitiative um Bettina und Matthias Schlegel dabei als besonders wichtig an: Das Klimaschutzkonzept soll zwei Szenarien berücksichtigen, und zwar ein sogenanntes „Business as Usual – Trend-Szenario“, also das Szenario, das darlegt, was passiert, wenn alles so wie bisher weiterläuft. Und das Szenario, das aufzeigt, was passieren muss, um bis 2035 die Klimaneutralität in Sachsenheim zu erreichen, und zwar bilanziert nach BISKO (Bilanzierungssystematik kommunal). Matthias Schlegel betont, dass es derzeit noch nicht um konkrete Maßnahmen geht.
Konkrete Maßnahmen aufzeigen
Diese sollen erst nach dem Klimaschutzkonzept präzisiert werden. Nach Aussage von Bettina und Matthias Schlegel wäre wichtig, dass das Klimaschutzkonzept diese konkreten Maßnahmen dann aufzeige und zwar mit Startzeitpunkt und Dauer, CO2-Einsparpotential, Kosten und dem genauen Personalbedarf.
Diese Maßnahmen sollen dann nach Ansicht der Klimaaktivisten, alle relevanten Sektoren abdecken. Dazu gehören laut Schlegel Energiewirtschaft, Gebäude und Wärme, Gewerbe-Handel-Dienstleistungen, Industrie, Verkehr Landwirtschaft und CO2-Entzug.
Der aktuelle Stand ist nach dem nun erfolgten einstimmigen Beschluss des Gemeinderats, dass die Stadt jetzt in der Sommerpause einen Förderantrag für die Klimaschutzkonzeption stellt.
Wenn die Förderung bewilligt ist, wird die Stadtverwaltung ein Dienstleistungsbüro mit der Konzepterstellung beauftragen. Dabei sollen, so sieht es der Beschluss vor, Akteure aus den Bereichen Bürgerschaft, Politik, Handel und Indstrie, Vereine und Initiative (wie beipielsweise die Initiative Sachenheim-Klimaneutral) einbezogen werden.
Aktionswoche 2022 geplant
Die Klimainitiative plant zudem für das Frühjahr 2022 eine Klima-Aktionswoche. Diese soll mit weiteren sogenannten nachhaltigen Gruppen im Landkreis durchgeführt werden. Ziel dieser Aktionen sei, die Bevölkerung für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Dabei wolle man aufzeigen, dass alle Nachhaltigkeitsorientierten Gruppen eine gemeinsame Agenda verfolgen und es im Landkreis jede Menge engagierte Bürgerinnen und Bürger gebe, so Matthias Schlegel.
BISKO-Bilanzierung: Ursprünglich wurden kommunale Energie- und Treibhausgasbilanzen mit unterschiedlichen Methoden erstellt. Mit der BISKO-Bilanzierung wurde ein Standard geschaffen mit dem die Bilanzierungsmethoden vereinheitlicht wurden und somit vergleichbar sind.